Früher wurde die Wichtigkeit des Darms unterschätzt. Man redet nicht über Stuhlgangsprobleme, vielfach werden diese noch heute fälschlich als schon fast normal und unveränderlich abgetan und akzeptiert.
Der Darm ist mit ca 100 Billionen Bakterien ein essentielles sehr wichtiges Organ des menschlichen Körpers.
Nicht nur die Verarbeitung und Aufnahme von Nährstoffen, sondern auch so wichtig Aufgaben wie die Stimulation des Immunsystems werden von ihm erledigt.
Der Wert einer gesunden Darmflora erlebt in der letzten Zeit eine dramatische Revolution. Aktuelle Forschungen beschäftigen sich z.B. mit dem Zusammenhang von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn mit der Darmflora bzw. genauer dem Mikrobiom. Therapeutische Stuhltransplantationen zur Beeinflussung der Darmflora sind zur Zeit noch experimentell und stehen aktuell nur an einzelnen Krankenhäusern zur Verfügung. Gefährliche Darmentzündungen mit Clostridium difficile konnten in Studien durch Übertragung von Darmbakterien zur Stabilisierung der Darmflora gut behandelt werden.
Eine Stuhltransplantation ist jedoch, auch aufgrund der damit verbundenen Risiken, nicht erste Wahl in der Therapie.
Wie definiert sich eine gesunde normale Darmflora?
Zunächst einmal ist jeder Mensch für sich betrachtet auch von seinen Darmbakterien ein Individum, daß sich somit nicht nur äußerlich, sondern auch in seinem Darm von seinen Mitmenschen unterscheidet.
Dennoch lassen sich durchschnittliche Bakteriensorten und -mengen des „Durchschnittsmenschen“ definieren.
Hier setzt die Diagnostik und Therapie der Darmflora an. … weiter.